Interreg-Workshop Voltigieren

29.04.-01.05.2022 Ayl bei Saarburg

 

Mega-Event für unsere Voltigierer!

Am Wochenende zum 01. Mai haben 30 unserer Voltigierer und Trainer an einem Großprojekt teilgenommen, das von Alex Kohl aus Saarburg und Vera Maas-Lehmberg in die Wege geleitet worden war.

Die beiden hatten schon im Herbst 2020 entdeckt, dass es über die EU Projekte gibt, die für eine bestimmte Grenzregion ausgeschrieben und gefördert werden können. Allerdings mussten sie sich erst durch einen Wust von Papieren, Vorschriften und Formularen wühlen, bis es tatsächlich zu einer Anmeldung kommen konnte. Unterstützt wurden sie dabei von der zuständigen Stelle der ADD in Trier, die im Laufe der Zeit eine Menge Fragen beantworten konnte.

Voraussetzung für die Durchführung des Projektes war, dass grenznahe Vereine aus Luxemburg, Frankreich, Belgien und natürlich auch Deutschland eingeladen wurden, dass ein mitverantwortlicher Partner aus dem Ausland gefunden wurde und sämtliche Unterlagen ins Französische übersetzt wurden.

Mit den Luxemburgern, zu denen schon lange ein guter Kontakt besteht, fand sich schnell der Partner und gleichzeitig auch der Übersetzer, sodass Alex und Vera den Antrag einreichen konnten. Riesenfreude dann, als das vorgeschlagene Projekt unter vielen zur Durchführung ausgewählt wurde.

Nur hatten Alex und Vera etwas unterschätzt, wieviel Arbeit auf sie zukommen würde. Während Alex alle Aufgaben übernahm, die vor Ort in Saarburg und Ayl erledigt werden mussten, kümmerte sich Vera um die Erfassung der Teilnehmer (120 waren vorgeschrieben, 150 war die Grenze unserer Kapazitäten, die Warteliste war noch lang)) und die Gestaltung des Programms. Beide gemeinsam rekrutierten sie die Trainer für die Workshops, und Maren aus Saarburg und Chrissi aus unserem Verein, die auch die Internetseite betreut, kümmerten sich um die mediale Aufarbeitung.

Schon freitags ging es los. Coronatest vor dem Hotel in Saarburg, Zuweisung der Zimmer, Verabschiedung von den Eltern -wir hatten viele junge Voltigierer ab 8 Jahren dabei-  und erstes Kennenlernen. Bei 150 Teilnehmern war auf der entsprechenden Etage des Hotels natürlich mächtig was los, und als dann endlich alle ihre Zimmer gefunden und die Betten bezogen hatten, wurde gemeinsam zu Abend gegessen.

Zu den Kennenlernspielen trafen sich danach alle in der nahe gelegenen Turnhalle, und da gings dann schon richtig zur Sache. Aufgrund von ausgeteilten unterschiedlichen Symbolen mussten die Teilnehmer ihre zukünftigen Gruppenmitglieder selbst finden – es war ein riesiges Gewusel und ein Sprachgewirr von Französisch, Luxemburgisch und Deutsch. Aber schließlich fanden alle ihre Partner, und in Laufstaffeln ging es anschließend darum, die Zusammengehörigkeit für die nächsten Tage zu stärken. Klar, dass es am späten Abend länger dauerte, bis in den Zimmern Ruhe einkehrte.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen starteten die Busse zu den verschiedenen Workshopstätten. Jede Gruppe bestand aus 10-12 Voltigierern, für die jeweils 5 verschiedene Workshops vorgesehen waren. Unsere „Kleinen“ z.B. hatten die Themen „Pferdepflege und Bandagieren“, „Basispflicht auf dem Pferd“ „Spiel und „Spaß“, „Laufsteg“ und „Fitness“, die Älteren turnten ihre jeweilige Pflicht auf einem Saarburger Pferd, lernten „Voltigierfrisuren“ herrichten, und „Fitness“, „Akrobatik“ und „Ausdrucksschulung“ standen auf dem Programm.

Eine ganz neue Erfahrung für unsere Voltis war es, auf einem fremden Pferd zu voltigieren. Toll war, dass die Saarburger dafür ihre Pferde zur Verfügung gestellt haben. Unsere Jüngeren waren hellauf begeistert und fanden das super, die Älteren sahen z.T. dann doch auch Unterschiede zu unseren Pferden, haben die Erfahrung aber genauso genossen.

Hoch her ging es beim Workshop „Laufsteg“, bei dem sich die Mädels verkleiden mussten und sich dem imaginären Publikum bei Musik präsentieren sollten. Nach anfänglichem Zögern waren alle voll dabei und zeigten sich mal elegant, mal lässig, mal mondän. Ziel war es, alle mal aus der Reserve zu locken, sodass sie sich bei Turnieren auch selbstbewusster zeigen können. Das gleiche Ziel, etwas anders aufgebaut, hatte auch der Workshop „Ausdrucksschulung“.

In der Mittagspause, die alle nötig hatten, gab es Spaghetti mit Tomatensoße und Salat, danach ging es dann bis 18.00 weiter mit den Workshops. Und immer wieder konnte man sehen, wie toll sich die Voltigierer, die sich ja vorher nicht gekannt hatten, verstanden, selbst wenn die einen kein Wort französisch und die anderen kein Wort Deutsch sprachen.

Nach dem Abendessen dann ein weiterer Höhepunkt:

Der Speisesaal wurde in eine Disco mit entsprechenden Lichtkegeln verwandelt, es gab alkoholfreie, leckere Cocktails, und ein Highlight war die Fotobox, die riesigen Anklang fand. Der Abend hätte wohl nicht geendet, wenn die „Kleinen“ nicht todmüde ins Bett gefallen wären und die Älteren „zwangsweise“ in ihre Zimmer geschickt werden mussten.

Ein bisschen müde waren die meisten dann sonntags schon, aber die attraktiven Workshops gingen weiter, und so hatten alle nochmal ihren Spaß. Das gemeinsame Grillen zum Abschluss am Nachmittag ließ noch einmal viel Raum für Gespräche auch mit den Eltern, die ihre Kinder dann später glücklich, aber auch todmüde mit nach Hause nahmen.

Die Resonanz dieses Projektwochenendes war riesig, die Gäste aus Frankreich und Luxemburg zeigten sich begeistert und denken schon an eine „Rückeinladung“. Und unseren Voltigierern haben die gemeinsamen Tage richtig gutgetan, sie sind näher zusammengerückt und haben sich auch heute noch viel zu erzählen.

Montags allerdings waren die meisten so platt, dass sie am liebsten nicht in die Schule gegangen wären – Alex, Vera und die Dauner Trainer eingeschlossen.