Erfolgreicher Deutscher Voltigierpokal für unser Doppel in Schwaiganger

Es war schon ein langer Rutsch nach Schwaiganger, südlich von München, 20km von Garmisch entfernt. Aber was will man machen, wenn man nominiert ist?

 

Wir hatten uns mit den Saarburgern zusammengetan, einen Bus gemietet und die beiden Pferde samt Voltigierern von Saarburg aus zusammen in das wunderschöne Landgestüt transportiert – immerhin von Daun aus gut 600 km. Nach einigen Staus kamen wir dort auch gut an, und erstaunlich, die beiden praktisch gleich großen Pferde, die sich ja nicht kannten und ziemlich beengt im Hänger standen, gaben über die 9 Stunden Fahrt keinen Mucks von sich.

 

Eddie, das Saarburger Pferd und Santino waren im großen Stallzelt mit breiter Boxengasse untergebracht, und - absolut außergewöhnlich und sehr lobenswert – Heu und Stroh standen ohne Aufpreis jederzeit zur Verfügung. Und auch unsere Ferienwohnung war perfekt, nicht weit von den Saarburgern entfernt, sodass Caro Noner, Saarburger Trainerin und unser Super-Chauffeur, keine Umwege in Kauf nehmen musste.

Also ein guter Beginn. Die Verfassungsprüfung lief völlig unproblematisch, wobei Santino ein bisschen rumhampelte, aber das ist bei ihm ja eher positiv.

Als erstes mussten die M-Teams freitagsmorgens mit der Pflicht und nachmittags mit der Kür ran. Die Saarburger landeten nach einer starken Kür auf Platz vier.

Foto von Bernd Thierolf
Foto von Bernd Thierolf

Unser Doppel war erst samstags am Start. Grundsätzlich gelassen ging Santino den weiten Weg zur Ablongierhalle, doch da spielte plötzlich ein Kind auf einem Sandhaufen, das war ein schrecklicher Grund sich aufzuregen. Immerhin hielt diese leichte Erregung noch während des Lösens, und Santino lief wirklich perfekt. Jeder hätte ihm da eine 10,0 gegeben. Das änderte sich dann leider während des Wettkampfes, er zog ständig Richtung Tribüne, verzögerte und zog dann wieder an. Chantal und Selina meisterten das dennoch souverän, zogen ihre Kür klar durch und erturnten sich bei dieser starken Konkurrenz einen sehr respektvollen 5. Platz.

Samstags nachmittags dann die Finalpflicht bei den Gruppen, sonntags die Kür.

 

Das M-Team von Saarburg machte einen sehr guten Job. Es lief zwar nicht alles ganz so rund wie im ersten Umlauf, aber mit dem 6. Platz als Endergebnis waren alle zufrieden.

 

Für die Doppel gab es kein Finale, sondern am Sonntag einen 2. Umlauf. Nicht ganz so exakt in der Ausführung wie samstags, war die Wertnote für Gestaltung und Ausführung dennoch höher, die Pferdenote allerdings tiefer, obwohl alle einhellig der Meinung waren, dass Santino sonntags besser gelaufen war. So wurde es auch hier wieder der 5. Platz mit einer 7ner Note, so dann auch das Gesamtergebnis. Damit waren wir alle hoch zufrieden, hatten wir doch bei der starken Konkurrenz damit nicht rechnen können.

 

Neben den Wettkämpfen blieb uns auch ein wenig Zeit, uns am schönen Staffelsee und im Landesgestüt umzusehen. So war der Aufenthalt trotz der langen Anfahrt ein Erlebnis für alle, und bei einer wirklich super Stimmung gab es auch eine ganze Menge Anlässe zum Lachen und sich freuen.

Auf der Heimfahrt stieg dann noch Jonathan ein, der lange Weg wurde sogar noch unterhaltsam. Dennoch müde stiegen Voltigierer und Pferde mitten in der Nacht in Saarburg aus, Santino fand es in der Box gemütlicher als im Hänger, und wir fanden es gemütlicher bei Alex als im Bus.

Und Santino ist wirklich unverwüstlich. Wir haben uns sehr gewundert, dass er nach der elend langen Fahrt am nächsten Morgen sofort wieder in den Hänger gestiegen ist – fahren ist anscheinend wirklich besser als laufen!

 

Foto von Bernd Thierolf
Foto von Bernd Thierolf